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des MV Daugendorf e.V.
Jugendausbildung
Die
Jugendförderung ist eines der erklärten Ziele des
Musikverein Daugendorf. Neben der Wahrung von Traditionen, dem Anspruch
auf gute Musik und der Pflege der Kameradschaft steht sie
vordergründig im Zentrum des Schaffens unseres Vereins.
Bei der Jugendarbeit sind jedoch nicht nur die Vermittlung
musikalischer Inhalte und das Erlernen eines Instruments die
Hauptanliegen, sondern auch die Sozialisierung von Kindern und
Jugendlichen über das gemeinsame Musizieren: zum einen mit
Gleichaltrigen in den Jugendgruppen und zum anderen auch
generationsübergreifend im Hauptorchester. So erleben die
Kinder nicht nur, wie viel Spaß das gemeinsame Musik machen
bringt, sondern lernen gleichzeitig, besser miteinander umzugehen. Sie
erwerben damit in unserer Gesellschaft wichtige Eigenschaften wie
Teamfähigkeit und andere soziale Kompetenzen. Zudem zeigen
neue Forschungsergebnisse dass Musizieren die Entwicklung des Gehirns
in Masse und Klasse unterstützt. Des weiteren bildet die
Stärkung der Atemmuskulatur und das Einüben einer
gesunden Atemtechnik beim Spielen eines Blasinstruments einen sehr
wesentlichen gesundheitlichen Aspekt. In einem Musikverein aktiv mit zu
manchen geht damit weit über ein bloßes Hobby hinaus
und stellt eine große Hilfe für die gute Entwicklung
unserer Kinder und damit unserer Gesellschaft dar.
Die musikalische Ausbildung beim Musikverein Daugendorf
verläuft über verschiedene Stufen, die für
jedes Alter angepasst sind, jedoch keine zwingende Abfolge darstellen.
1. Musikalische Früherziehung
Der Einstieg ist schon im Alter von 4 Jahren möglich.
Für dieses Alter beginnt die Musikalische
Früherziehung. Im Musikverein Daugendorf arbeiten wir mit dem
Konzept "MUSIMO" das eine rhythmische Musikerziehung mit
Vorschulförderung beinhaltet. Zudem ist dieses Konzept auf den
Orientierungsplan der Kindergärten abgestimmt und
fördert so nicht nur Gehörbildung und
Rhythmusgefühl sondern auch sprachliche, motorische und
kognitive Fähigkeiten. Singen, Tanzen, Basteln, Malen,
Hören und auf einfachen Rhythmusinstrumenten musizieren sind
Inhalte der Unterrichtsstunden, die in Kooperation mit dem Kindergarten
in Gruppen zu maximal 10 Kindern abgehalten werden. Die
regelmäßig zu erledigenden Hausaufgaben bereiten
nicht nur auf die Hausaufgabenpflicht in der Schule vor, sondern geben
den Eltern gleichzeitig einen Einblick in die Arbeit mit den Kindern.
Das MUSIMO-Konzept ist auf zwei Jahre angelegt, wobei im zweiten Jahr
dann grundlegende musikalische Inhalte wie das Lesen von Tönen
und Noten sowie das Musizieren mit einem einfachen Melodieinstrument
wie Blockflöte oder Glockenspiel hinzu kommen. Somit wird hier
schon die nächste Stufe vorbereitet: der Musikunterricht an
der Blockflöte.

2. Blockflötenunterricht
Ab einem Alter von 6 Jahren kommt mit dem Einstieg ins Schulleben der
Schritt zur ersten Instrumentalausbildung. Da es für diese
Altersstufe kaum kindgerechte Blasinstrumente gibt, bietet sich hier in
idealer Weise die Blockflöte als Einstiegsinstrument an.
Kindgerechte Handhabung, geringes Gewicht und geringe
Größe, niedrige Anschaffungskosten und niedrige
Ansprüche im Bezug auf Kraft und Ausdauer zeichnen dieses
Instrument aus. Wo früher im Musikunterricht an den
allgemeinbildenden Schulen den Kinder die Möglichkeit geboten
wurde, Musik über das Erlernen der Blockflöte selber
zu erfahren, hat sich eine große Lücke aufgetan, die
aufgrund des Lehrermangels und der geringen Wertschätzung des
Faches Musik in den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen
hervorgerufen, nun von den Musikvereinen mit dem Angebot des
Blockflötenunterrichts geschlossen wird.
Die in der musikalischen Früherziehung erarbeiteten Grundlagen
im Bezug auf das Lesen von Tönen und Noten, motorische
Fähigkeiten, Gehörbildung und das
Rhythmusgefühl kommen hier sehr fördernd zum Tragen.
Der Unterricht wird beim Musikverein Daugendorf in kleinen Gruppen mit
2-3 Schülern abgehalten, damit die Kinder eine individuelle
Anleitung und Betreuung erfahren, die optimale Fortschritte
ermöglicht. Die erfahrenen Blockflötenausbilder sind
MusikerInnen aus dem Musikerein Daugendorf, die einen gewissen
Qualifikationsstand erworben haben.
Sobald der Tonumfang auf der Blockflöte ausreichend ist, wird
dann den Kindern nach etwa 2 Jahren die Möglichkeit geboten,
sich mit der Blockflöte im Vororchester einzubringen, um
möglichst früh Erfahrungen im Musizieren im Orchester
zu erlangen. Der Einstieg ins Orchester bringt in der Regel nicht nur
einen enormen Motivationsschub für die Nachwuchsmusiker,
sondern gleichzeitig auch die Möglichkeit, die anderen
Instrumente im Blasorchester etwas kennen zu lernen, denn wenn sie sich
im Vororchester einigermaßen etabliert haben, kommt bald der
nächste Schritt auf sie zu: die Wahl des Instruments, das sie
einmal erlernen möchten.
3. Instrumentalunterricht
Im Alter von etwa 8 Jahren sind dann bei den meisten Kindern die
physischen Voraussetzungen für das Erlernen eines
Blasinstruments wie Körpergröße,
Länge von Armen und Fingern und Entwicklung des Gebisses
soweit gegeben, dass mit bestimmten Instrumenten ein
Instrumentalunterricht begonnen werden kann. Grundsätzlich
werden im Blasorchester drei Instrumentengruppen unterschieden:
Holzblasinstrumente, Blechblasinstrumente und Schlaginstrumente. Im
Bereich der Holzblasinstrumente bietet der Musikverein Daugendorf vor
allem die Querflöte und die Klarinette als
Ausbildungsinstrumente an, während bei den
Blechblasinstrumenten die Trompete das ideale Einstiegsinstrument
darstellt. Zwar unterscheiden sich die Holzblasinstrumente durch
verschiedene Anblastechniken und Griffsysteme. Trozdem können
Querflöte und Klarinette gute Grundlagen bringen, die beim
Umsteigen auf ein anderes Instrument wie Piccolo-Flöte, Oboe,
Fagott, Bassklarinette oder Saxophon sehr hilfreich sind. Da die
Trompete von Größe und Gewicht her auch für
8-jährige schon zu bewältigen ist und das
Funktionsprinzip aller Blechblasinstrumente eigentlich identisch ist,
können mit ihr grundlegende ansatztechnische
Fähigkeiten erworben werden. Tonerzeugung und das Greifen bzw.
Ziehen lassen sich dann leicht von der Trompete auf andere Instrumente
wie Kornett, Flügelhorn, Waldhorn, Tenorhorn, Bariton,
Euphonium, Posaune oder Tuba übertragen.
Als grundlegendes Schlaginstrument wird die kleine Trommel
herangezogen. Die Vielfältigkeit der Schlaginstrumente, deren
Anspruch im Bezug auf rhythmische Genauigkeit und motorische
Fähigkeiten sowie deren tragende Rolle im Orchester stellen
Anforderungen, denen nur wenige Musikzöglinge in dem
Maße gewachsen sind, dass sie den umfangreichen Aufgaben der
Orchesterarbeit voll gerecht werden.
Der Unterricht am Instrument läuft als Einzel- oder
Gruppenunterricht. Neben dem Einsatz von vereinseigenen Ausbildern
arbeitet der Musikverein Daugendorf im Bereich der
Instrumentalausbildung auch mit externen Ausbildern und
Jugendmusikschulen zusammen.
4. Vororchester
Um den Kindern möglichst frühzeitig die wertvolle und
positive Erfahrung des gemeinsamen Musizierens im Orchester mitgeben zu
können, gibt es beim Musikverein schon gegen Ende der
Blockflötenausbildung die Möglichkeit, ins
Vororchester einzusteigen. Die Kinder sollen sich mit der
Blockflöte schon einbringen, um sich an die Gepflogenheiten
der Orchesterarbeit zu gewöhnen, damit sie in Auftritten stets
ein Ziel für die Ausbildung vor Augen haben, damit sie die
anderen Instrumente im Orchester kennen lernen und damit sie sich schon
vorab mit der Literatur beschäftigen können, die sie
dann zu Beginn ihrer Instrumentalausbildung auf ihrem Instrument auch
beherrschen sollen. Sobald sie sich im Vororchester etabliert haben,
kommt dann der Wechsel auf ein Ausbildungsinstrument. Bis sie dann auf
ihrem Instrument die erforderlichen Fähigkeiten erlernt haben,
spielen sie weiter mit der Blockflöte im Vororchester.
5. Jugendorchester
Der nächste Schritt ist dann das Jugendorchester. Ab einem
gewissen Ausbildungsstand, der durch die musikalischen Leiter von Vor-
und Jugendorchester beurteilt wird, können die Kinder dann
nach 1-2 Jahren ins Jugendorchester wechseln. Anhaltspunkt für
die Beurteilung des Ausbildungsstandes sind auch vom Blasmusikverband
abgenommene Leistungsprüfungen für Instrumentalisten
mit der Bezeichnung D1 bis D3. So sollte für das
Jugendorchester die D1-Prüfung absolviert sein,
während für die Aufnahme ins große
Blasorchester die D2-Prüfung eine Mindestanforderung
darstellt, um ein gewisses Leitungsniveau im jeweiligen Orchester
aufrecht zu erhalten. Die meisten Musiker bleiben (zumindest als
Aushilfe) auch dann noch im Jugendorchester, wenn sie bereits ins
große Blasorchester aufgenommen sind, auch um nachkommenden
Zöglingen den Sprung ins große Orchester zu
erleichtern, wenn sie bereits andere Musiker vom Jugendorchester her
kennen.
6. Großes Blasorchester
Auch wenn die D2-Prüfung bestanden und die Aufnahme ins
große Blasorchester erfolgt ist, sollte die Ausbildung und
damit der Instrumentalunterricht weiter gehen. Die D3-Prüfung
wird zwar nicht verpflichtend auferlegt, es ist jedoch im Interesse des
Einzelnen und der Gemeinschaft, den Ausbildungsprozess nicht
abreißen zu lassen, da sich das Orchester selbst auch immer
weiter entwickelt und eine fundierte und langanhaltende Ausbildung die
Grundlage hierfür liefert. Mit dem Angebot von Orchestern in
verschiedenen Leistungsstufen wird es den Kindern ermöglicht,
sich entsprechend ihrem Ausbildungsstand ohne behindernde Unter- oder
Überforderung in einer der Gruppen einzubringen, was den
Ausbildungsprozess enorm unterstützt.
7. Leistungsabzeichen
Um den eigenen Ausbildungsprozess abschätzen zu
können und um im Ausbildungsprozess gewisse Ziele vor Augen zu
haben, werden vom Blasmusikverband regelmäßig
Leistungsprüfungen abgenommen. Die Prüfung besteht
aus einem theoretischen Teil, bei dem Fragen zu musikalischen Inhalten
wie Musiktheorie, Instrumentenkunde, Rhythmus und Gehörbildung
beantwortet werden müssen und einem praktischen Teil, bei dem
der Prüfling auf seinem Instrument mehrere Stücke und
Tonleitern zum Vortrag bringt, die dann von einer
Prüfungskommission benotet werden. Wenn beide Teile
erfolgreich bestanden wurden, erhalten die Prüflinge ein
Leistungsabzeichen. Im Instrumentalistenbereich unterscheidet man im
Blasmusikverband Baden-Württemberg (BVBW) die Leistungsstufen
D1 bis D3. Für jede Stufe gilt ein Mindestalter. So kann die
D1-Prüfung mit 12 Jahren abgelegt werden, die
D2-Prüfung mit 14 Jahren und für die
D3-Prüfung sollte man mindestens 16 Jahre alt sein. Wer nach
der D3-Prüfung noch weiter machen möchte, dem steht
dies im Bereich der C-Lehrgänge offen. Der C1-Lehrgang
beinhaltet eine Ausbildung zum Registerführer. Der bestandene
C2-Kurs stellt eine Befähigung zum Instrumentalausbilder im
Musikverein dar und der C3-Lehrgang beinhaltet eine
Heranführung an die Aufgaben eines Dirigenten.
Während die D-Lehrgänge auf Kreisverbandsebene
durchgeführt werden, erfolgt Ausbildung auf den C-Stufen an
der Akademie des Landesverbandes. Aber auch auf Bundesebene gibt es
noch den berufsbgleitenden Lehrgang zur Leitung von Blasorchestern,
für den der C3-Lehrgang eine Voraussetzung ist.
8. Auftritte
Nicht nur die Leitungsprüfungen stellen Ziele dar, auf die die
Schüler hinarbeiten und ihren Leistungsstand aufzeigen,
sondern in erster Linie sollen Auftritte zu einem
regelmäßigen Proben anspornen. Vor allem der
Vorspielnachmittag, den der Musikverein alljährlich im Advent
abhält gibt den Kindern die Möglichkeit, sich zu
präsentieren, das gelernte aufzuzeigen und
Bühnenerfahrung zu sammeln. Aber auch die Eltern und
Angehörigen können sich hier über den
Ausbildungsstand ihrer Kinder informieren und den Kontakt zu den
Ausbildern pflegen. Die Jungmusiker spielen hier einzelnen als
Solisten, gemeinsam mit ihren Ausbildern, in kleinen Ensembles als auch
im Orchesterverband. Alle Altersstufen von der Musikalischen
Früherziehung bis zu den höheren Qualifikationen sind
hier vertreten. Aber nicht nur bei diesem Vorspielnachmittag haben die
Kinder die Gelegenheit sich zu zeigen. Bei sehr vielen
Anlässen in der Gemeinde das Jahr hindurch haben Vor- und
Jugendorchester Auftritte zu bewältigen. Nicht nur die
Orchester werden eingesetzt, sondern zu verschiedenen Anlässen
werden auch oft Ensembles zusammengestellt, denn das Spiel in kleinen
Gruppen fördert die Ausbildung des Einzelnen noch mehr, als
das Musizieren in einem Orchester. So gehören Auftritte an der
Fasnet im Kindergarten, beim Pfingstfest, beim St.-Martins-Umzug und an
Heiligabend zu den festen Auftritten der Jungmusiker im Jahresverlauf.
9. Kooperation Jugendausbildung
Seit nun mehr 10 Jahren arbeitet der Musikverein Daugendorf in der
Jugendausbildung mit anderen Vereinen, die zur Stadt Riedlingen
gehören, zusammen. Zu dieser Kooperation Jugendausbildung
gehören auch der Musikverein
Grüningen und die Stadtmusik
Riedlingen. Die Arbeit dieser Kooperation bezieht sich zum einen auf
die Organisation und Durchführung von Proben und Auftritten
von Vor- und Jugendorchester, die unter dem Namen "Die Dapper"
geführt werden und zum anderen auf die gemeinsame
Prüfungsvorbereitung für den theoretischen Teil
D-Leistungsprüfungen. Zudem wird alljährlich ein
Probenwochenende durchgeführt, bei dem das Jugendorchester
für mehrere Tage - meist ins Waldschulheim nach Indelhausen -
fährt. In Vor- und Jugendorchester sitzen also nicht nur
Nachwuchsmusiker vom Musikverein Daugendorf, sondern auch Kinder aus
anderen Vereinen, die an der Kooperation beteiligt sind. Die
Administration übernahm bislang der Musikverein Daugendorf
und auch die Proben für Vor- und Jugendorchester wurden in
Daugendorf abgehalten. Seit 2020 werden die Proben in Riedlingen im Probelokal der Stadtmusik durchgeführt.
Die wertvollste Musik ist immer noch die, die wir selber machen.
Deshalb ist es eine der vordringlichsten Aufgaben unseres Vereins, das
Kulturgut Musik unseren Kindern zu vermitteln und weiter zu geben. Der
Musikverein Daugendorf zeigt sich als eine große Familie, in
der dieses Kulturgut gepflegt wird und durch die jedem Musiker ein
bedeutsamer und angesehener Platz in unserer Gesellschaft zugewiesen
wird, getreu dem Leitsatz des Vereins "Musik verbindet".
Jugendgemeinschaftsorchester " Die Dapper"
Das Jugendgemeinschaftsorchester "DIE DAPPER" ist ein
Gemeinschaftsprojekt der Musikvereine Daugendorf, Grüningen und der Stadtkapelle Riedlingen.

Jugendausschuss
Der Jugendausschuss des MV Daugendorf ist für die Betreuung
unserer Zöglinge zuständig. Insbesondere
unterstützen
diese bei den Konzertvorbereitungen in Indelhausen, den Wertungsspielen
der Jugend und dem alljährlichen Sommerabschluss der
Jugendkapelle.
Ausschuss
(seit 2019)
(v.l.) Sonja Schmid (Ausschuss),
Thomas Schmid (Dirigent), Maria Ruess
(Jugendleiterin), Tobias Lenz
(Ausschuss), Katrin Lenz (Jugendvertreterin), Leonie Schmid
(Ausschuss), Mia Kraus (Ausschuss).
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